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Restauration und Instandsetzung von einem Röhrenradio aus dem Jahr 1959/60

Grundlegendes - Einschalten oder nicht ?

Nach dem Erwerb eines Röhrenradios oder dergleichen gilt: AUF KEINEN FALL EINSCHALTEN, sondern sich erstmal die Zeit nehmen und das Radio untersuchen. Direkten Einschalten ohne das Radio untersucht zu haben, kann euch noch mehr Schäden verursachen, als die, die bereits vorhanden sind. Das Problem an den alten Geräten, ob nun Radio, Fernseher oder Tonbandgerät, sind i.d.R. die Kondensatoren. Diese sind in verschiedenen Bauformen und Fertigungsprinzipien anzutreffen. Fast alle haben nach 50 Jahren Schäden davongetragen. Der Mechanik gehört auch eine gute Portion Aufmerksamkeit - aber eins nach dem anderen.

Kondensatoren

Bei den Kondensatoren unterscheidet man gepolte und ungepolte Typen. In beiden Kategorien gibt es einige Bauformen die auf jeden Fall getauscht werden müssen. Die Erfahrung zeigt, dass

  • Wickelkondensatoren
  • Elektrolytkondensatoren

auf jeden Fall getauscht werden sollten, die restlichen sollten begutachtet werden, müssen aber nicht zwingend getauscht werden

  • Styroflexkondensatoren
  • Scheibenkondensatoren
  • Röhrchenkondensatoren
  • Keramikkondensatoren

< Auch die Röhrchenkondensatoren können einen Kurzschluss hervorrufen --> add Röhrchenkondensator BlackList >

Mechanik

Bei der Mechanik gibt es auch wieder vielfältige Probleme, sie reichen von festgefressenen Lagern bis hin zum gerissenen Skalenseil.

Widerstände

Die Widerstände sind nicht so anfällig für Fehler. Überlastsicher sind sie im begrenzten Maße, nur auf Dauer geben die dann auch irgendwann Rauchzeichen von sich...

  • Kohleschichtwiderstände (1/10W bis ~5W)
  • Drahtwiderstände (~2 bis ~10W)
  • Keramikwiderstände (1W bis ~10W)

Potentiometer

Potis sind auch gerne mal "kreative" Fehlerquellen. Meistens sind Potis in Klangregelnetzwerken und Filterstufen im HF Teil verbaut. Im laufe der Zeit sammelt sich auf der Schleiferbahn Staub, Öl (wenn's mal wer zu gut gemeint hat ;)) und ggf. Nikotin. Jegliche Ablagerungen auf der Widerstandsbahn und am Schleifer selbst vergrößern den Übergangswiderstand, im ungünstigsten Fall ist das Poti komplett hochohmig. Potis sind nicht immer einfach zu Öffnen. Früher wurden die Gehäuse Gegossen und brechen bei mechanischer Belastung, daher ist bei der Demontage erhöhte Vorsicht geboten und nur so viel Kraftaufwand wie nötig!

Halbleiter - ja gab es auch schon zu der Zeit

Das Thema Halbleiter im Röhrenzeitalter bezieht sich im Großen und Ganzen auf die einfachste Art von Halbleiter --> Die Diode Allerdings wurden damals die Dioden nicht auf Silizium Basis hergestellt, sondern mittels Germanium und Selen, als Halbleiterelement.